Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, 21.05.2020
Party von Neonazis endet in Großeinsatz der Polizei
Am sogenannten Herrentag eskalierte im Königsteiner Ortsteil Pfaffendorf eine von ca. 50 Personen (darunter zahlreiche bekannte Neonazis) besuchte Gartenparty. Zunächst prüften zehn Beamt*innen einen Hinweis, nach dem es aufgrund einer Gartenparty zu Ruhestörungen gekommen sein soll. Angekommen bei besagter Party wurden die Polizist*innen unvermittelt von 20 bis 25 Personen angegriffen, die mit Holzlatten, Stahlrohren sowie Bierflaschen bewaffnet waren. Unter verfassungswidrigen Rufen wurden die Polizist*innen vom Grundstück abgedrängt, auch ein Polizeifahrzeug wurde beschädigt. Während die Beamt*innen auf die angeforderte Verstärkung warteten, verließen zahlreiche Teilnehmer*innen der Party das Grundstück oder zogen sich auf das Grundstück bzw. ein Nachbargrdunstück zurück. Als die durch Einheiten des Landeskriminalamtes und der Bundespolizei verstärkten Beamt*innen schließlich eine durch die Staatsanwaltschaft angeordnete Durchsuchung der Grundstücke vornahmen, konnten nur mehr 30 Personen in der Umgebung festgestellt werden. Darüber hinaus fanden die Beamt*innen in einem der Häsuer, das bereits seit längerem als Treffpunkt der rechten Szene genutzt werden soll, eine Übungshandgranate, die Attrappe einer Panzergranate, Einhandmesser, Betäubungsmittel, diverses Propagandamaterial sowie NS-Devotionalien. Gegen die zum Teil einschlägig vorbestraften Festgesetzten, von denen einige bereits der 2001 verbotenen Neonaziorganisation Skinheads Sächsische Schweiz angehört haben sollen, wird nun wegen schweren Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Sachbeschädigung, Bedrohung sowie Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz ermittelt.