Löbau, 23.07.2020
Massive Bedrohungen nach Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen
Nachdem Anfang Juli ein Video veröffentlicht wurde, auf dem eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Jugendlichen in den "Katholischen Anlagen" an der Löbauer Maschinenhausstraße zu sehen ist, entbrannte in den Sozialen Medien eine intensive Debatte über die Herkunft eines Tatverdächtigen und seiner Tatmotivation. Im Zuge der sich zuspitzenden Debatte - die Polizei ermittelt mindestens gegen einen 40-jährigen Deutschen wegen des Verdachts der Volksverhetzung - wurden der Name und die Anschrift der jugendlichen Person of Color sowie personenbezogene Daten weiterer Familienangehöriger veröffentlicht. Die Familie erhielt daraufhin diverse Bedrohungen per Telefon, E-Mail und persönlicher Ansprache. Einen vorläufigen Höhepunkt der Bedrohungslage stellte für die Familie eine Demonstration der AfD am 23. Juli dar. Dass ihre Befürchtungen nicht unbegründet waren, zeigte dann auch der Verlauf der Demonstration. Nach Abschluss der Kundgebung auf dem Löbauer Altmarkt sammelte sich nach Angaben der Polizei "eine mittelgroße Gruppe der Teilnehmer" und setzte sich gemeinsam in Bewegung. Da der Verdacht auf die Begehung einer Straftat bestand, stellte die Polizei 17 Personen. Während drei Personen Einhandmesser mit sich führten, trug eine vierte Person Schutzbewffnung. Im Rahmen der Kontrolle kam es außerdem zur Verwendung eines Kennzeichens verfassungswidriger Organisationen. Mit der Erteilung von Platzverweisen konnte die Situation vorläufig beruhigt werden. Mittlerweile hat ein Teil der Familie Löbau verlassen.