Kahla, 14.04.2018
Minderjährige Geflüchtete in eigener Wohnung angegriffen
Am Samstagabend ereignete sich in Kahla wiederholt ein rassistischer Angriff von Nazis auf geflüchtete, minderjährige Jugendliche. Dabei wurden vier Betroffene gefährlich verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Betroffenen hielten sich vor ihrem Wohnhaus auf und wurden daraufhin von einem männlichen Gast einer Veranstaltung in den Räumen der Dartmannschaft des „SV1910 Kahla“ provozierend angesprochen. Als die Jugendlichen wissen wollten, was gemeint ist, wurden sie von dem Mann angegriffen. Daraufhin schlossen sich vorbeigehende Passant*innen und weitere Gäste der Veranstaltung mit dem Täter zusammen und attackierten als gewalttätiger Mob die Gruppe der Jugendlichen. In ihrer Angst flüchteten die Betroffenen in das Wohnhaus, woraufhin sie von den Tätern weiterverfolgt wurden. Diese drangen sogar in den Wohnbereich der minderjährigen Jugendlichen ein, der als privater Schutzraum eine besondere Bedeutung hat und schlugen auf die Betroffenen ein. Einige Jugendliche konnten sich in Wohnräumen verstecken oder suchten den Schutz des zuständigen Betreuers. Bevor die Täter die Wohnung wieder verließen, wurden dem Betreuer weitere Übergriffe angedroht, sollte er staatliche Ermittlungsbehörden informieren. In den Tagen nach der Tat wurden die Betroffenen von Personen der örtlichen Naziszene beobachtet und fotografiert.